Dijon ist die Hauptstadt der Region Burgund im Osten Frankreichs und Heimat des weltbekannten, gleichnamigen Dijon-Senfes, und auch wenn ein Sprichwort lautet: „Schlemmen wie Gott in Frankreich.“, so war unser Besuch dort doch anderer Art. Denn, Dijon ist auch eine der Städte Frankreichs, mit den meisten Städtepartnerschaften – unter anderem seit 1957 mit Mainz. Und als wäre das nicht genug, stand das 50jährige Jubiläum der Sportpartnerschaft des ‚Landessportbundes (LSB) Rheinland-Pfalz’ und der ‚Amicale Bourguignonne des Sports’ an, welches der Hauptgrund für unseren Besuch war.
Natürlich gab es allerlei Offizielles wie die obligatorische Begrüßung durch Bürgermeister, Straßenfest, Präsentationen der verschiedenen Sportvereine und so weiter, doch das soll nicht Thema hier sein, denn Sinn und Zweck der Sportpartnerschaft ist es, durch den Sport eine Brücke zwischen den Ländern zu schaffen.
So trafen wir nach unserer Ankunft auf zwei Kendoka aus dem ansässigem Verein, welche sich direkt unserer annahmen. Nachdem wir einen netten Abend der Unterhaltung und des Weines (natürlich Burgunder) verbracht hatten, kam die erste Überraschung für uns direkt am nächsten Morgen. Unsere französischen Freunde hatten kurzerhand die Halle neben unserer Herberge organisiert und mit versammelter Mannschaft ein Training für uns vorbereitet. Statt also mit den anderen Sportlern dem Programm zu folgen, ging es bei uns eher sportlich zur Sache. Welchen bessern Weg gibt es, eine Bindung zu schaffen, als gemeinsam zu schwitzen?Nach dem Training und dem Mittagessen packten wir also unsere Sachen, da wir für einige Vorführungen in Dijon eingeplant waren - von Denen wir natürlich schon ein Paar verpasst hatten. Auch hier wurden wir wieder überrascht. Statt der geplanten drei Vorstellungen wurden wir nach der Ersten wieder eingepackt und zum Duschen zur Herberge gefahren. Doch statt danach wieder zurück zu fahren, wurden wir schlichtweg entführt und bekamen eine Stadtführung der besonderen Art. Als Highlights gab es einen Stopp bei dem größten Spezialitätensupermarkt der Gegend und zur Kehlenbefeuchtung zwischendrin Einen bei der einfach besten Bar die man sich vorstellen kann: „Le Comptoir de Bières“ – Man stelle sich eine Lagerhalle vor, die neben allen Biersorten die man sich nur vorstellen kann auch eine Theke hat die für jede einzelne Sorte das entsprechende Glas bereithält. Es mag nun eine persönliche Schwärmerei sein, aber ich kann nun verstehen wie das Anfängliche Sprichwort zustande gekommen sein mag.
Das darauf folgende Straßenfest fiel ein wenig ins Wasser und nachdem die französische Mentalität ein wenig besser verstanden und verinnerlicht wurde, war die abendliche Kneipentour, zu der man wie selbstverständlich mitgenommen wurde, nicht mehr ganz so überraschend, aber deswegen war es nicht weniger schön und änderte nichts an dem Spaß den wir hatten.
Zusammenfassend kann man wohl sagen: Wir haben uns gekonnt um den offiziellen Teil gedrückt aber den Sinn der Veranstaltung gelebt und unsere Freundschaften über unseren Weg geknüpft. (Christian Giebel, USC Mainz)